Zuversichtlich zu sein, wenn es uns gut geht, ist kein Meisterwerk. Wenn wir uns gut fühlen, so begegnen wir Menschen und Situationen mit Freude und Gelassenheit. Es gibt keinen Grund zur Unruhe. Doch wie ist es, wenn wir gerade dabei sind, Herausforderungen zu meistern? Es bedarf einer großen Portion Weisheit und Gelassenheit, um zuversichtlich zu bleiben.

In meinen Augen liegt dennoch der Weg zur spirituellen Meisterschaft oder wahren Freiheit im Umgang mit unserem Geist. Je mehr es uns gelingt, Frieden im Raum unseres Geistes zu kultivieren, so werden wir uns zunehmend am Duft unseres Seins erfreuen.

Wie erlangen wir mehr geistigen Fokus?

In den 90er-Jahren, als ich noch in meinem Heimatland Togo lebte, haben wir einige Phasen der politischen Unruhe durchlebt. Es gab Situationen, in denen meine Familie und ich fliehen mussten. Auch wenn wir meistens für einige Tage Zuflucht bei Freunden bekamen, war es für mich als Kind spannend, zu beobachten, wie schnell sich mein Geist mit anderen Themen beschäftigen konnte. Eine Identifikation mit oder Anpassung an neue Situationen geschieht relativ schnell. Sicherlich eines unserer Überlebensgeschenke, die mit der Neuroplastizität unseres Gehirns zusammenhängt.

Ich erinnere mich daran, dass unsere Eltern sich große Gedanken machten. Wir Kinder, vor allem die jüngsten, verbrachten dennoch die ganze Zeit damit, zu spielen. Wir hatten Essen, gemütliche Betten und die Hoffnung, dass alles gut wird.

An einem Tag saß meine Mutter mit ihrer Freundin zusammen. Sie beobachteten uns beim Spielen. Die Freundin meiner Mutter sagte zu ihr: „Wie schön das ist, Kind zu sein. Voller Leichtigkeit und Hoffnung.“ Seit dieser und noch vielen anderen Situationen erlebe ich den menschlichen Geist als eine Art Schwamm. Er hat die Fähigkeit, sich schnell mit dem vollzusaugen, was wir ihm servieren – bewusst und unbewusst. Die Konsequenz ist, dass diese Bewohner – mein Ausdruck für Gedanken, Gefühle und Emotionen – zu VIP-Gäste werden, wenn wir nicht aufpassen.

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Wie du deinen Geist fokussierst.

Wenn wir dahin kommen wollen, unseren Geist zu fokussieren, ist es erforderlich, die natürlichen Eigenschaften der Kindheit zu pflegen: Neugier, Leichtigkeit und Freude.
In diesem Blog teile ich 3 Übungen mit dir. Wenn du dich entscheidest, eine davon bewusst täglich umzusetzen, so bin ich davon überzeugt, dass du nach einigen Wochen eine gewisse Veränderung in deiner Haltung bemerken wirst.

Eine tägliche Umsetzung ermöglicht dir, deinen Geist auf einfache und subtile Weise anders zu fokussieren. Doch bevor wir beginnen, erlaube mir, drei wichtigste Merkmale zu erwähnen. Diese bilden ein gutes Fundament für dein Experiment über das Fokussieren deines Geistes.

Regelmäßigkeit: Pflege die Wiederholung dessen, was du tust. Tust du es nicht, so verstreust du deine Energie und wirst kaum Tiefe und Meisterschaft erlangen.
Ausdauer: Ohne Ausdauer keine Dauer – und alles ist futsch! Ausdauer hilft dir, eine geistige Contenance zu bewahren und dich im Außen nicht zu verzetteln.
Hingabe: Das wahre Feuer deiner Handlungen. Sie lässt dich die Materie in allen ihrer Formen erkennen. Oder sollte ich lieber sagen: Sie zeigt dir eine goldene Brücke auf, solange du sie brauchst.

Übung 1 zum Fokussieren deines Geistes: Finde eine nährende Routine.

Das Kultivieren einer bewussten und nährenden Routine, auch Ritual genannt, ist auf unserem Weg der spirituellen Meisterschaft unabdingbar. Ich persönlich finde Rituale zum Beginn oder Ende des Tages extrem wirkungsvoll. In dem Moment, wo du aufwachst, halte kurz inne. Pflege ein kurzes Ritual, das dich an das Hochschwingende in dir erinnert.

Du nennst diese Instanz beispielsweise Gott, Quelle, Weisheit oder Dankbarkeit. Rufe diese Energie in Form eines Gefühls in dir hoch. Verweile in diesem Zustand für mindestens drei tiefe Atemzüge. Leg anschließend beide Hände auf deinen Brustkorb und lausche deinem Herzschlag. Fühle dabei in die tiefste Ebene deines Herzens: den Ort, wo die Liebe sich genügt und die Fülle stets vorhanden ist.

Dieses heilige Ritual, das nur einige Sekunden dauert, verbindet dich mit

  • dem Geschenk des Augenblicks, das dir mit jedem Herzschlag bewusst wird

  • der reinen Energie der Dankbarkeit, einem der Tore zur Bewusstseinserweiterung

  • der Möglichkeit, deinen Tag mit Gelassenheit und Ruhe zu starten

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Übung 2 zum Fokussieren deines Geistes: Sei dir deiner Entscheidungen klar bewusst.

Kennst du deine Bedürfnisse? Sei klar in dem, was du willst und tust.
Eine wunderschöne Übung liegt darin, vor einer Mahlzeit zu entscheiden, was du essen magst. Jeder von uns nimmt täglich ein bis drei Mahlzeiten zu sich, es sei denn, eine Fastenzeit steht an.

Bevor du mit dem Kochen anfängst, überlege dir gut, was du brauchst und wie viel. Sobald du deine Entscheidung getroffen hast, bleib bei dieser Wahl. Triff also deine Entscheidung gut, denn wie heißt es so schön: Du bist, was du isst! Diese Übung wird dir bei einer täglichen Umsetzung dabei helfen,

  • klare Entscheidungen zu treffen und dir dabei treu zu bleiben

  • dich in Mäßigung zu üben, was einen ruhigen Geist fördert

  • zu erkennen, dass dein Geist andere Bedürfnisse hat als dein physischer Körper

Je länger du diese Übung machst, desto klarer wirst du dir über die Macht deiner Reaktionen und Gedanken. Eine wichtige Voraussetzung, um Frau oder Herr über deine Entscheidungen zu bleiben.

Übung 3 zum Fokussieren deines Geistes: Übe dich in der Vollendung einer Handlung.

Jedes Mal, wenn wir etwas unvollendet beziehungsweise halb erledigt lassen, erziehen wird unseren Geist dahin, nach neuen Beschäftigungen zu suchen. Oder geht es dir da anders? Wenn wir uns stattdessen darin üben, eine Handlung zu vollenden, so kann unser Geist immer mehr zur Ruhe kommen. Das Ritual der Vollendung ist in meinen Augen sehr subtil. Sie setzt voraus, dass wir den Blick für das Ganze haben und uns der Ganzheit des Augenblicks gewahr sind.

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Eine tägliche Möglichkeit des Übens ist, deine Küche und die verschiedenen Utensilien nach dem Kochen sofort zu säubern. Und glaub mir, dein fertiges Essen kann einige Minuten auf dich warten.

Mit dieser Geste vollendest du ganz bewusst eine Handlung und signalisiert das deinem Geist. Diese schnelle und für dich vielleicht triviale Übung wird dich Tag für Tag daran erinnern, dass

  • die Klarheit und Reinheit im Inneren sich im Außen widerspiegelt

  • wahre Freude im vollen Genuss des Augenblicks erfolgt

  • ein ruhiger Geist dein bester Verbündeter auf dem Weg der Achtsamkeit ist

Mit diesen Übungen hoffe ich, dir wertvolle Inspirationen gegeben zu haben. Es gibt so viele Möglichkeiten der Umsetzung in unserem Alltag. An dieser Stelle schenke ich dir gern weitere Inspirationen in Form einer spirituellen Begleitliste. Viel Freude beim Umsetzen!

So weißt du ab jetzt, dass es keinen Raum mehr für Ausreden gibt. Sei gespannt, werde kreativ und einfach. Der Weg der spirituellen Meisterschaft zeigt sich vor allem in kleinen Dingen.

Über deine Erfahrungen und Beispiele zu lesen würde mich interessieren. Nimm dir gern ein paar Minuten Zeit, um einen Kommentar zu schreiben. Ich würde mich sehr darüber freuen.

Om und Prem, Massama Kambia
Spirituelle Lehrerin und Zahlenmystikerin